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Histrorische Karte von Yangon (Rangun) im Strand Hotel |
YANGON Unser letzter Tag in Myanmar. Drei Wochen lang hatten wir
Eindrücke von diesem unbekannten Land gesammelt, viele Fragen jedoch
blieben unbeantwortet. Zum Beispiel: Warum hat man 2006 eine neue
Hauptstadt namens
Nay Pyi Taw aus dem Boden gestampft? Also musste
jemand her, der uns
Yangon, die eigentliche
Hauptstadt von Myanmar,
nochmal richtig zeigt und uns zum Abschluss alle Fragen beantwortet:
Cristina (095044378, cristina.zac(at)gmail.com). Wir hatten sie am Golden Rock getroffen, wo sie ein
deutsches Paar als Guide begleitete und festgestellt, dass sie neben
englisch auch perfekt spanisch sprach - also hatten wir sie kurzerhand
für unseren letzten Tag als privaten Guide (35$) gebucht.
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Lobby des Strand Hotel - das Schickste was Yangon bietet |
Mit einem freundlichen
"Mingalabar" ("Hallo") begrüßte uns Cristina um
8.30h vor dem Rathaus, dann machten wir uns auf den Weg zum Fluss. Erst
jetzt fiel uns auf, dass es in den Straßen von Yangon keine Motorräder
gibt. Nachdem ein hoher Militär einmal angefahren wurde, ließ er
Motorroller & Co in der Stadt wohl kurzerhand verbieten. Aber Autos
gibt es genug und seit die chinesischen Kleinwagen Einzug halten, wird
es für immer mehr Menschen möglich eines zu kaufen. Am Hafen angekommen
sahen wir den schwitzenden Arbeitern zu, dann ging es zu den
Anzugträgern ins elegante
Strand Hotel. Durch die Lobby in eine kleine
Kunstgalerie und wieder zurück. So stelle ich mir auch das Raffles in
Singapur oder das Orient Hotel in Bangkok vor, auch wenn ich beide
bisher nur von außen gesehen habe.
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Erklärung einer Pagode - Botataung Paya |
Anhand der dritten großen Pagode der Stadt,
Botataung Paya, ließen wir uns dann nochmal ein wenig weiter in die Welt des Buddismus einführen. Am interessantesten dabei fand ich, dass sie es nicht als Religion ansah, sondern als Lebensweise, da die Buddisten keinen Gott haben, sondern auf den Eintritt ins Nirwana
hinarbeiten. Allerdings ändere sich die Lebensweise der Menschen gerade
rasant, insbesondere der jüngeren Generation. Es gibt wohl sogar Männer
die sich nur als Mönche verkleiden, um Almosen zu erbetteln. Oder reiche
Menschen, die Buddhastatuen bauen lassen die ihr Gesicht tragen. Eine
andere Tradition lebt jedoch fort, das Betelnusskauen. Nicht zuletzt, da
die Wirkstoffe (u.a. Tabak, Kalk) süchtig machen. Weil es krebserregend
ist und wegen der vollgespuckten Straßen, hat man sogar versucht es zu
verbieten - wenig erfolgreich allerdings.
YANGON ESSEN Am letzten Tag wollten wir natürlich auch nochmal gut und
typisch essen, also nahmen wir ein Taxi zum '
Feel Myanmar Food'. Und der
Name ist Programm. Das es gut sein muss, konnte man schon an der Menge
von Menschen sehen, die hier am Auswählen und Essen waren. Gut gestärkt
ging es anschließend per Fussmarsch durch das chinesische und indische
Viertel der Stadt.
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Myanmar´s National League for Democracy - NLD & The Lady |
THE LADY Zum Abschluss unserer Reise durch Myanmar wurde es dann
politisch. Wir besuchten das Büro der
National League for Democracy
(NLD), der Partei von Friedensnobelpreisträgerin
Aung San Suu Kyi. Dort
verkauft man Bildbände von Obamas Staatsbesuch und trägt voller Stolz
ihr Gesicht auf T-Shirts zur Schau, während man noch vor knapp zwei
Jahren nicht mal ihren Namen aussprechen durfte. Daher nannte man sie
einfach nur '
The Lady'. Danach fahren wir noch zu ihrem Haus, wo sie
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Haus am See - hier verbrachte die Lady 15 Jahre Hausarrest |
zwischen 1989 und November 2010 insgesamt 15 Jahre in Hausarrest
gefangen war. Man sieht von der Straße nicht viel mehr als eine Mauer,
doch von der anderen Seite kann man den Sonnenuntergang über dem
künstlichen Victoria See bewundern und dabei auf das Haus der Lady
blicken. Am nächsten Tag solle sie von einer Reise zurück nach Yangon
kommen, wir halten Ausschau am Flughafen, bekommen sie jedoch nicht zu
Gesicht. Bleibt zu hoffen für Myanmar, dass die Lady mit der nächsten
Wahl noch mehr Einfluss gewinnt in der (politischen) Hauptstadt
Nay Pyi
Taw - wo sich die Regierung versteckt vor Protesten der eigenen
Bevölkerung oder gar Angriffen von außen. Vielleicht macht sie ja eines
Tages sogar Yangon wieder zur echten Hauptstadt von Myanmar...
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Indisches Viertel in Yangon - Buddhistische Mönche & Straßenverkäufer vor indischem Tempel |
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