Posts mit dem Label Burma werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Burma werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Yangon (Rangun) - Die eigentliche Hauptstadt von Myanmar (Burma) und die Lady (Aung San Suu Kyi)

Histrorische Karte von Yangon (Rangun) im Strand Hotel
YANGON Unser letzter Tag in Myanmar. Drei Wochen lang hatten wir Eindrücke von diesem unbekannten Land gesammelt, viele Fragen jedoch blieben unbeantwortet. Zum Beispiel: Warum hat man 2006 eine neue Hauptstadt namens Nay Pyi Taw aus dem Boden gestampft? Also musste jemand her, der uns Yangon, die eigentliche Hauptstadt von Myanmar, nochmal richtig zeigt und uns zum Abschluss alle Fragen beantwortet: Cristina (095044378, cristina.zac(at)gmail.com). Wir hatten sie am Golden Rock getroffen, wo sie ein deutsches Paar als Guide begleitete und festgestellt, dass sie neben englisch auch perfekt spanisch sprach - also hatten wir sie kurzerhand für unseren letzten Tag als privaten Guide (35$) gebucht.

Lobby des Strand Hotel - das Schickste was Yangon bietet
Mit einem freundlichen "Mingalabar" ("Hallo") begrüßte uns Cristina um 8.30h vor dem Rathaus, dann machten wir uns auf den Weg zum Fluss. Erst jetzt fiel uns auf, dass es in den Straßen von Yangon keine Motorräder gibt. Nachdem ein hoher Militär einmal angefahren wurde, ließ er Motorroller & Co in der Stadt wohl kurzerhand verbieten. Aber Autos gibt es genug und seit die chinesischen Kleinwagen Einzug halten, wird es für immer mehr Menschen möglich eines zu kaufen. Am Hafen angekommen sahen wir den schwitzenden Arbeitern zu, dann ging es zu den Anzugträgern ins elegante Strand Hotel. Durch die Lobby in eine kleine Kunstgalerie und wieder zurück. So stelle ich mir auch das Raffles in Singapur oder das Orient Hotel in Bangkok vor, auch wenn ich beide bisher nur von außen gesehen habe.
Erklärung einer Pagode - Botataung Paya
Anhand der dritten großen Pagode der Stadt, Botataung Paya, ließen wir uns dann nochmal ein wenig weiter in die Welt des Buddismus einführen. Am interessantesten dabei fand ich, dass sie es nicht als Religion ansah, sondern als Lebensweise, da die Buddisten keinen Gott haben, sondern auf den Eintritt ins Nirwana hinarbeiten. Allerdings ändere sich die Lebensweise der Menschen gerade rasant, insbesondere der jüngeren Generation. Es gibt wohl sogar Männer die sich nur als Mönche verkleiden, um Almosen zu erbetteln. Oder reiche Menschen, die Buddhastatuen bauen lassen die ihr Gesicht tragen. Eine andere Tradition lebt jedoch fort, das Betelnusskauen. Nicht zuletzt, da die Wirkstoffe (u.a. Tabak, Kalk) süchtig machen. Weil es krebserregend ist und wegen der vollgespuckten Straßen, hat man sogar versucht es zu verbieten - wenig erfolgreich allerdings.

Zugfahren in Myanmar - Der springende, entgleiste Zug und das niedrigste Zimmer

Kyaikto - 'Ticketoffice' im kleinen Bahnhof
KYAIKTO Wir hatten inzwischen einige Geschichte über Zugfahren in Myanmar gehört und beschlossen daher, mit dem Zug zurück nach Yangon zu fahren. Dafür mussten wir erstmal mit einem Pick-Up von Kyaiktiyo nach Kyaikto (500 Kyat) zum Bahnhof. Um 12.30h sollte dort der einzige Zug fahren, dauern sollte es 5 Stunden bis zur Yangon Train Station. Wir suchten also den Ticketschalter, nach einigem Fragen setzte man uns in den Warteraum. Vor uns ein kleiner Schreibtisch und zwei große Wanduhren mit 10 Minuten Zeitunterschied, aber kein Mensch der uns ein Ticket verkaufen wollte. Als die erste der Uhren dann kurz vor halb stand, fragte ich nochmal nach - wir wollten ja nicht den einzigen Zug verpassen. Da es morgens aber schon geregnet hatte. soll der Zug mit einer halben Stunde Verspätung kommen - keine Eile also ein Ticket zu kaufen. Eine Viertelstunde später kam dann doch endlich jemand und stellte uns vor die Wahl: 8$ Upper Class oder 3$ Ordinary Class. Was rechtfertigt einen fast dreifachen Preis? Klimaanlage? Er lacht uns aus. Bezahlen ist bei der staatlichen Myanmar Railways in Kyat ist auch nicht möglich für Ausländer, nur frische US Dollar. Wir nehmen also die Upper Class, und machen uns auf zum Bahnsteig.

Unser entgleister Zug wird begutachtet
KYAIKTO - BAGO Nachdem der Zug in Richtung Süden abgefahren ist bin ich froh, dass wir nicht für 3$ nur die ordinäre Holzklasse - im wahrsten Sinne des Wortes - gebucht haben. 5 Minuten später steigen wir ein, die Sitze sind weich gepolstert, aber vorallem uralt. Alle Fenster sind komplett offen, der Fahrtwind sorgt für eine natürliche Klimaanlage. Dann kommen auch schon die ersten Verkäufer mit Speisen und Getränken, auch die Frau die eben noch am Bahnsteig den Reis abgepackt hat. Und dann geht es los, so wie man uns erzählt hatte. Der Zug fängt an zu springen, wir auch, es hebt einen förmlich aus dem Sitz. Nachdem es sich wieder beruhigt hatte, geht es plötzlich wieder von vorne los. Diesmal schaukelt der Wagen wild hin und her. Wir müssen aufpassen, nicht den Kopf irgendwo anzuschlagen, während wir uns kaputtlachen. Dann bricht die Lehne des Sitzes vor uns, einer der jungen Schaffner versucht es zu reparieren - keine Chance - die Frau hat ab sofort einen Liegesitz. Kein Wunder also, dass man in dem Schlafzug von dem wir gehört haben nicht schläft, sondern nur damit beschäftigt ist nicht aus dem Bett zu fallen. Doch wir wollten es nicht glauben, bevor wir es nicht selbst sahen...



Zug in Myanmar - unser Wagen war aus dem Gleis gesprungen
Nach einer knappen Stunde Fahrt, wir hatten gerade einen Fluss überquert und ich mir einen Maiskolben gekauft, fing der Zug wieder an zu springen. Es fühlte sich aber anders an und hörte sich vorallem anders an. Während es die besorgten Gesichtsausdrücke der sonst so relaxten Einheimischen nur vermuten ließen, war es spätestens nachdem der Schaffner nach vorne rannte klar: Unser Wagen war entgleist! Der Zug kam dann relativ schnell zum stehen. Genauso schnell bildete sich eine Menschentraube vor unserem Wagen um das entsprungene Rad zu begutachten. Der Mann der vor uns saß kam zurück um seine Frau, das Baby und das Gepäck zu holen. Er sagte sowas könne hier lange dauern und auf der Straße stehen schon Pick-Ups bereit.

Kyaiktiyo - Die Lastwagen zum 'Golden Rock' und die Überraschung am Felsen

Golden Rock - die Lastwagen zum goldenen Felsen
KYAIKTIYO Wir hatten beschlossen nach den wichtigen Vier in Myanmar - Yangon, Mandalay, Bagan und Inle Lake - noch den Golden Rock auf dem Berg Kyaiktiyo zu besichtigen. Der mit Goldblättchen überzogene goldene Felsen hat eine Stupa obendrauf, welche angeblich ein Haar Buddhas enthält, was es zu einem der wichtigsten Pilgerorte der Buddisten macht. Wobei die Pilgerfahrt auf den Berg schon ein Erlebnis für sich ist. Denn wer nicht die 4-6 Stunden bergauf laufen will (und das will wohl niemand ;-)) kann ab Kinpun - dem 'Basiscamp' der Pilgerer - einen der Lastwagen für die 11 km nehmen, die schaffen die Strecke in ca. 45 Minuten. Auf die Ladefläche sind Bretter als Bänke montiert und die Trucks fahren los sobald sie voll besetzt sind. Was in dem Fall jedoch bedeutet, sobald sechs Menschen je Bank reingequetscht sind, wobei es eher für 4-5 durchschnittliche Europäer reicht. Doch mehr Platz gibt es nur für diejenigen, die den Fahrpreis von 1.500 Kyat auch mehrfach zu zahlen bereit sind. Und als es dann endlich losging, war mir ziemlich schnell klar warum die Lastwagen als Busse missbraucht werden - was anderes würde diese steilen, kurvigen Straßen wahrscheinlich garnicht hochkommen. Es war dann auch eher eine Achterbahnfahrt denn eine Busfahrt...



Golden Rock - königlich hinauf getragen zum Felsen
GOLDEN ROCK Das letzte Stück muss man dann aber laufen, wenn man sich nicht königlich tragen lassen will - auf einem Stuhl der zwischen zwei Bambusstangen geschraubt ist, getragen von jeweils vier Männern. Man hat unterwegs sogar angeboten uns beide auf einer Trage zu transportieren (8.000 - 20.000 Kyat, vermutlich je nachdem wie kaputt wir aussahen), aber diesen Aufstieg wollten wir schon selbst machen. Ich habe vermutlich ähnlich lange (ca. 45 min) gebraucht, ähnlich viele Pausen gemacht und ähnlich viel geschwitzt wie die Jungs, und das ganz ohne dicke Ausländer auf den Schultern. Und kurz bevor wir oben waren, hat es dann auch noch angefangen zu regnen, zum ersten Mal in den 3 Wochen Myanmar.

Golden Rock - versteckt in Holzbrettern links außen
Und dann kam auch gleich die nächste (böse) Überraschung. Kein goldener Felsen zu sehen - er ist 4 Wochen lang mit Holzbrettern zugedeckt wegen Restaurierung! Das hält die Offiziellen aber nicht davon ab, von den Ausländern 6$ Eintritt zu verlangen. Da fehlten uns wirklich die Worte. Also haben wir umgedreht, uns in eines der Cafés mit Aussicht gesetzt und gewartet bis der Regen vorbei war. Der ganze Weg und dann nicht reingehen, was aber wenn wir doch was verpassen? Also beschlossen wir nacheinander zu gehen mit einem Ticket, das war ja mehrere Tage gültig und schließlich könnte man nach dem Besuch vorhin hier oben im Hotel gewesen sein. Also bin ich zuerst rein und sah mir die Holzbretter an, mehr war vom Felsen wirklich nicht zu sehen. Hat aber nicht funktioniert mit dem selben Ticket nochmal reinzukommen, es waren einfach zu wenige Ausländer und der Wachmann hat zu gut aufgepasst - schließlich hat er vorher schon endlos diskutiert mit den Touristen weshalb man zahlen soll, wenn es 'nichts' zu sehen gibt. Also machten wir uns auf zu den Lastwagen bevor die Sonne unterging, denn um 18 Uhr ist die letzte Fahrt zurück nach Kinpun.

Inle Lake - Der lange Fußmarsch von Nyangshwe nach Minethouk

Inle Lake - Aussicht auf Nyaungshwe und den See
NYAUNGSHWE Da der Chef von Sunny Day Tours sich gerade von einem Motorradunfall erholte, gingen wir mit einem seiner Guides auf eine Tagestrekkingtour. Früher hat er die Touren zusammen mit seinem Bruder gemacht, doch dann stand er plötzlich im Lonely Planet - "somebody put my name in this guidebook" - und brauchte Unterstützung um den Anfragen gerecht zu werden. Man hat uns mit zwei Holländern zu einer vierköpfigen Truppe zusammengeschlossen, außerdem wurden noch zwei Jungs zum Guide-Training mitgeschickt.

Schule in Myanmar - und alle Kinder machen begeistert mit
Um 8 Uhr spazierten wir also von Nyaungshwe Richtung Berge und machten erstmal an einem kleinen Hof halt, der Zucker herstellt. In 5 Hexenkessel wird das Zuckerrohr gekocht und nach etwa 15 Minuten dann das entstandenen Zuckerwasser gefiltert. Die nächste Station war eine Schule im ersten Bergdorf, dann ging es zu einer Höhle die von dem Mönchen als Ort der Meditation genutzt wird. Wir wanderten durch Felder voller Zigarrenblätter (nicht der Tabak, sondern worin er eingerollt wird), Mais und Knoblauch, hindurch unter Bäumen von Tamarinde und Avocado.
Geänderte Route - Bambusbrücke statt der alten Holzbrücke
Die Farbe der Wälder erinnerte an den deutschen Herbst, rot und braun schimmerten die Blätter. Bei einer der Pausen erklärte uns der Guide dann seinen weiteren Plan, der jedoch nicht beinhaltete und zum See zu führen, sondern zurück zum Ausgangspunkt. Wir hatten jedoch alle mit dem Chef besprochen zum See zu laufen, nur der wohl nicht mit seinem Guide. Also wurde die Route mal eben unterwegs geändert, was uns am Ende jedoch einige Kilometer extra eingebracht hat. Gegen 12h kamen wir dann im einem weiteren Bergdorf an, wo wir uns im Haus einer Familie ausruhen durften während unsere Guides das Essen zubereiteten.

Inle Lake - Die Einbeinruderer, die Pfahlbauten und die schwimmenden Gärten auf dem Inle See

Inle See - fischender Einbeinruderer vor der Bergkulisse
INLE LAKE Das Highlight am Inle See ist definitiv ein Trip mit dem Motorboot, daher bekommt man in Nyaungshwe an jeder Ecke Angebote von selbstständigen Bootfahrern, ebenso wie in jedem Hotel. Wir hatten uns bei Sunny Day Tours eigentlich nach einer Trekking Tour erkundigt und uns dann auch gleich eine Tagestour mit dem Motorboot zu allen sehenswerten Attraktionen für 15.000 Kyat gebucht. Sein Neffe werde fahren, ein Guide sei nicht nötig und kostet mehr als der Bootstrip selbst. Als uns der Chef morgens abgeholt hat, stellte er uns nicht nur seinen Neffen, sondern auch seine Nichte vor, sie werde ihr Englisch üben und uns begleiten - also hatten wir zum privaten Boot überraschenderweise auch einen Guide, wenn auch zu Trainingszwecken.

Inle Lake - Fische erschlagen oder Fische erschrecken?
Kaum hat man über den Kanal von Nyaungshwe den Inle Lake erreicht, sieht man auch schon die berühmten Einbeinruderer. Sie stehen auf einem Bein am Ende ihres Kanus, schlingen das andere Bein um das Paddel welches sie mit kreisenden Bewegungen bedienen. Damit haben sie beide Hände frei zum Fischen. Dazu wird ein aufgespanntes Netz, ähnlich einem Vogelkäfig, in dem flachen Wasser auf den Boden gestellt und von oben hineingestochen. Während ich diese Art doch sehr smart finde, gibt es aber auch viele die mit dem Paddel einfach auf das Wasser - und damit offensichtlich auch auf die Fische - einschlagen. Wie (in)effizient das wirklich ist konnte ich allerdings nicht verifizieren.

Nyaungshwe - Der Bus zum Inle Lake, die besten Hotels und das beste Essen

Straßenverkäuferinnen in Myanmar - Einkauf am Busfenster
BAGAN - NYAUNGSHWE Wir haben uns gegen Kalaw und das typische zwei- bis dreitägige Trekking zum Inle Lake entschieden, also ging es direkt mit dem Bus von Nyaung U (Bagan) nach Nyanugshwe, dem Eingangstor zum See. Während man bis letztes Jahr noch Busse wechseln musste, hat man den touristischen Bedarf jetzt wohl erkannt. Da der Nachtbus aber schon um 4 Uhr morgens ankommt (statt einfach später abzufahren) haben wir uns für den Bus um 8.30 Uhr  (10.000 Kyat) entschieden, Transfer vom Hotel und buntes Unterhaltungsprogramm an Bord inklusive. Nach Heimatmusik kam Rockmusik, später dann gute Filme auf englisch mit den schlechtesten englischen Untertiteln die ich je gesehen hab (statt einfach zu schreiben was gesagt wird). Ab und an machte der Bus in einem Ort halt, dann konnte man sich vom Fenster aus wieder mit Essen und Getränken eindecken. Und dann wieder die vorbeiziehende Landschaft, einmal quer durch die Berge von Myanmar bis nach Nyangshwe am Inle Lake, dem größten Binnensee des Landes auf ca. 900 Höhenmeter, umgeben von nochmal so hohen Bergen.

Nyaungshwe - Der Kanal zum Inle Lake, das Dorf und die Berge
NYAUNGSHWE Kaum ist der Bus zum stehen gekommen, war auch schon der Ticketverkäufer an Bord - wie in Bagan musste man auch hier das 10$ Inle Lake Ticket kaufen, vorher kam keiner aus dem Bus (und nachher hat nie wieder jemand danach gefragt). Mit dem Rucksack auf dem Rücken haben wir uns den Weg zwischen den Trishaws (ein Fahrrad mit Beiwagen für zwei Fahrgäste) und ihren Fahrern hindurch gebahnt und sind einmal die Hauptstrasse des eigentlich kleinen Fischerdorfs entlang gelaufen nach der langen Busfahrt.

Bagan - Zu Fuss und mit dem Fahrrad tausende Pagoden erkunden

Bagan - zu Fuss nur mit ausreichend Sonnenschutz zu empfehlen
BAGAN Unser erster Tag in Nyaung U war ein Sonntag und den nutzten wir um mal wieder zu entspannen. Erst am Nachmittag machten wir uns zu Fuß auf einige der umliegenden Pagoden zu entdecken. Die staubigen Wege die zwischen den zwei großen Straßen verlaufen, führten uns zur Htilominlo Pahto und dann weiter zur Buledi. Dort konnte man raufklettern und hatte so einen schönen Blick über all die Pagoden im Sonnenuntergang - zusammen mit all den Verkäufern und anderen Touristen die an diesem Abend anwesend waren. Ich zählte 17 Fahrräder, 12 Pferdekutschen, 8 Motorräder und Roller, 4 Autos und einen Reisebus.

Bagan - Pagoden in magischem Licht zum Sonnenuntergang
Am zweiten Tag sind wir dann mit dem Fahrrad nach Old Bagan, dem alten Zentrum von Bagan. Hindurch das Stadttor Tharabar Gate, zu den verschiedenen Kyaungs und Pahtos und ein wenig auf der alten Stadtmauer klettern. Dann eine kleine Pause im Restaurant - empfangen mit einem feuchten Tuch zur Erfrischung - bevor wir zurück zum Hotel und damit zum Pool radelten. Die beste Option in dem heißen Mittagstunden. Danach ging es weiter über die staubigen Wege von Tempel zu Tempel, von Pagode zu Pagode. Ebenso den Tag darauf, den Vormittag auf staubigen Wegen, die Mittagszeit am Pool und dann wieder mit dem Rad in den Sonnenuntergang.

Malikha 2 - Mit dem Expressboot auf dem Ayeyarwaddy von Mandalay nach Bagan

Ayeyarwaddy River - Hütten und Boote im morgendlichen Nebel
MANDALAY - BAGAN Wir standen vor der Entscheidung mit welchem Schiff wir den Ayeryarwaddy (vormals Irrawaddy) Fluss von Mandalay nach Bagan entlang fahren wollen, Shwei Kennery (40$) oder Malikha 2 (43$). Wir entschieden uns für das Zweite. Los gehen sollte es am Samstag morgen um 7 Uhr, Tun Tun holte uns also um 6.20 Uhr am Hotel ab, 20 Minuten später checkten wir am Schiff ein. Nachdem das Ticket freie Sitzwahl ankündigte, wurden uns hier welche zugeteilt. Jeder bekam einen festen Sitz im klimatisierten Raum unter Deck (mit wirklich großen Fenstern) zugeteilt, oben gab es davon nur wenige. Draußen an Deck gibt es wirklich freie Sitzwahl, ein Teil davon überdacht - allerdings waren wir dafür viel zu spät dran, die Außensitze hatten sich die deutsche und die französische Reisegruppe an Bord bereits aufgeteilt. Zum Glück waren nicht alle 129 Plätze ausverkauft, sondern nur etwa die Hälfte - sonst hätten wir wohl auch später keinen Platz an der frischen Luft bekommen.

Malikha 2 - Kampf um die besten Plätze und Fotos an Deck
Da wir aber dem Sonnenaufgang entgegen fuhren, war es sowieso ziemlich kalt und drin anfangs noch deutlich wärmer und damit angenehmer. Nach dem Sonnenaufgang und den Brücken von Sagoing folgte eine Frühstücksrunde. An Deck gab es Tee, Kaffee und Marmeladentoast - der Kampf am "Buffet" war eröffnet, aber auch relativ bald gekämpft. Dann ging es auch gleich ans Bestellen des Mittagessens: "Fried Rice or Fried Noodles - 3.000 Kyat". Serviert wurde um 12.30 h, wir hatten einmal gebratenen Reis und einmal gebratene Nudeln, große schmackhafte Portionen. Dann gesellten wir uns mit an Deck und gingen ebenfalls den drei Hauptbeschäftigungen dort nach: Fotos machen, lesen und schreiben. So entstanden einige neue Zeilen dieses Blogs auf dem iPhone ;-)

Mandalay - Das Boot nach Mingun, der Mandalay Hill und das Puppentheater

Das Boot nach Mingun - der junge "Kapitän" legt in Mandalay ab
MINGUN Das Boot nach Mingun legt um 9 Uhr (a.m.) an der Jetty - der Bootsanlegestelle - in Mandalay ab. Allerdings muss man in einer Hütte vor Ort noch die Tickets kaufen. 5.000 Kyat pro Passagier kassierte der freundliche Mann mit Sonnenbrille an seinem Tisch in der sonst leeren Hütte, natürlich nicht ohne den Reisepass zu sehen und die Passnummer zu notieren. Dann ging es - über mehrer kleine Schiffe kletternd - auf das unsere. Jedoch nicht an Deck, sondern nach unten, genau wie die Mundwinkel der Touristen. Als alle saßen hat man nochmal nachgezählt, dann die Erleichterung - wir nehmen doch ein anderes Schiff. Aber nicht alle, nur dir Hälfte da es mit zu vielen Passagieren nicht sicher (genug) sei. Gut das wir schnell waren, so konnten wir uns auf dem zweiten Boot wenigsten zwei der sechs Bambusliegen sichern. Dann legten die beiden Kinder ab. Ja, unser Kapitän - ähm - die zwei Jungs die das Boot steuerten waren wohl kaum 16. Und der Motor machte nicht nur ordentlich Krach, sondern verlor auch alles was so an Flüssigkeiten drin war. Die Bootsfahrt nach Mingun ist definitiv schon Teil des Erlebnis. Wer darauf verzichten will muss da schon 25.000 bis 40.000 Kyat berappen für einen Privatshuttle, dann darf man auch oben an Deck sitzen.

Die Ruinen der Mingun Paya - durch Erdbeben stark beschädigt
Mingun hat drei großen Sehenswürdigkeiten: Mingun Paya, die Ruinen einer nie fertiggestellten Riesenpagoda, welche zudem seit einem Erdbeben von großen Rissen durchzogen sind. Mingun Bell, die größte intakte Glocke der Welt, mit einem Gewicht von 90 Tonnen - jeder durfte einmal darunter stehen während der andere der Glocke einen ordentlichen Schlag verpasste. Und Hsinbyume Paya, eine große weiße Pagode. Um 13 Uhr ging es mit unserem Schiffchen und den zwei Jungkapitänen zurück nach Mandalay.

Mandalay - Sagaing, Inwa & Amarapura - die 3 antiken Städte und die Touristen

Über die Sagaing Bridge - mit Taxifahrer Tun Tun
DIE 3 ANTIKEN STÄDTE Eigentlich kommt man nach Mandalay nur wegen der umliegenden Schönheiten, die Stadt selbst hat zwar auch ihre netten Ecken, ist aber eher hässlich und raubt einem mit dem chaotischen Verkehr - besonders im Zentrum - erstmal den (vor)letzten Nerv. Auf der Suche nach einem Taxifahrer, haben wie Tun Tun vor dem Mandalay City Hotel getroffen. Der war so nett und vertrauenswürdig, dass wir am Ende 3 Tage lang nur mit ihm unterwegs waren. Erstmal ging es zu den 3 antiken Städten Sagaing, Inwa (Ava) und Amarapura - wegen des fortgeschrittenen Vormittags konnten wir den Preis um 5.000 drücken, auf 25.000 Kyat für den ganzen Tag. Günstiger geht die Tour nur per Motorradtaxi oder Fahrrad, denn die kleinen 'Blue Taxis' wurden von der Regierung aus dem Verkehr gezogen, wie uns Tun Tun erklärte.

Sagaing Hill & Ayeyarwady River
SAIGAING Sehr beruhigen wirkte dagegen die himmlische Ruhe auf dem Sagaing Hill - einem Berg einige Kilometer südlich von Mandalay. Nachdem wir die 381 Stufen hochgestiegen waren zur Soon U Ponya Shin Paya, genossen wir bei Reis und Nudeln (was auch sonst ;-)) die Aussicht der danebenliegenden Snackbar auf die Pagoden und den Ayeyarwady Fluss mit seinen beiden modernen Brücken, die Ava Brücke mit den Zugschiene und einer kleinen Straße, sowie die neue vierspurige Sagaing Brücke. Über die zweite ging es dann anschließend wieder zurück und weiter südwärts den Fluss entlang.

Bagaya Kyaung - Mönch & Teakholz-Kloster

INWA Das letzte Stückchen nach Inwa (früher Ava) muss man dann mit dem Boot (1.000 Kyat) wieder über den Fluss. Wer sein Fahrrad nicht dabei hat und nicht in der Mittagssonne laufen möchte, der nimmt klassisch eine der vielen bereitstehenden Pferdekutschen - Staub schlucken inklusive! Wir suchten uns einen älteren Kutscher und zahlten die angeschriebenen, einheitlichen 6.000 Kyat. Allerdings war der ältere Herr keineswegs ruhiger und gelassener, er schien vielmehr von der alten Schule - viel Peitsche und Geschrei hilft viel. In der Kolonne mit den anderen Touristen ging es dann zu den drei Sehenswürdigkeiten: Bagaya Kyaung, ein Kloster das 1834 aus Teakholz erbaut wurde. Nanmyin, ein 90 Fuss hoher Turm ist das einzige was vom ehemaligen Königspalast hier geblieben ist. Maha Aungmye Bozan, ein weiteres Kloster aus verputzten Backsteinen  - hier verzichteten wir aber darauf reinzugehen, dafür braucht man das 10$ Combo Ticket von Mandalay.

U Bein´s Bridge - die längste Teakholzbrücke der Welt
AMARAPURA Noch mehr Touristen erwarteten uns in Amarapura an der berühmten U Bein's Brücke - ganze Busladungen bereit zum romantischen Sonnenuntergang. Wir entschieden uns gegen die Bootsfahrt auf dem Taungthaman See und für den Spaziergang auf der längsten Teakholzbrücke der Welt. Über Reisfelder, einen Wasserbüffel, den Fluss, die Fischerinnen und die Angler. Übrigens: Teakholz ist Königin der Holzarten und wird mit dem Alter immer schöner - mal sehen ob das auf uns abfärbt.

Pyin Oo Lwin - Die Bergstation mit dem wunderschönen Garten

Pyin Oo Lwin - Blumen in den National Kandawgyi Gardens
PYIN OO LWIN Wir hatten mal wieder online gebucht und waren mit unserer Wahl diesmal sehr zufrieden, auch wenn das Royal Parkview Hotel (55$) weder königlich anmutet noch Blick auf den Park hat. Es liegt etwas außerhalb des Ortes in Richtung der National Kandawgyi Gardens, wohin wir also in einer halben Stunde locker spazieren konnten. Der Weg geht nicht nur am See entlang, sondern leider auch an der Strasse, erst wenn man am Kassenhäuschen zur Parkanlage seine 5$ bezahlt hat, wird es wirklich schön. Denn etwas vergleichbares habe ich in diesem Land der Tempel und Pagoden nicht gesehen. Aber eine Pagode darf auch hier nicht fehlen, sie steht auf einer Insel, nebenan auf der Insel ein Schriftzug aus Blumen mit dem Namen der Stadt: Pyin Oo Lwin. Beides natürlich auch Motive wo sich die anwesenden Mönche und Nonnen ihr Erinnerungsfoto machen. Wir drehen eine Runde durch Bambuswald, Orchideengarten und Schmetterlingsmuseum, einmal um den Kandawgyi See - den Aussichtsturm aber nutzen wir nur als Fotomotiv. Dann geht es zurück mit der weißen Pferdekutsche.

Pyin Oo Lwin - auch Nonnen machen ihre Erinnerungsfotos
Die wunderschönen Parkanlage hat man wohl den Briten zu verdanken. Genauso wie den Purcell Tower (einen Miniatur Big Ben) und die vielen roten Backsteingebäude. Diese hatten sich hier auf knapp über 1.000 Meter eine Bergstation geschaffen um der sommerlichen Hitze Mandalays zu entfliehen. Im Januar ist jedoch Winter und da wird es sobald die Sonne weg ist richtig kalt. Das merkten wir schon beim Abendessen im Feel Restaurant, am Rande des Kandawlay See (nicht nur der Name ist dem anderen See zum verwechseln ähnlich). Da hilft nur schnell ein Taxi nehmen - Beleuchtung hat der Weg nicht und die Taschenlampe liegt im Hotel - ab ins Bett und ordentlich zudecken, Heizung gibt es nämlich nicht.

Transport in Myanmar - Die Reise von Yangon über Mandalay nach Pyin Oo Lwin

Dann eben mit dem Bus ;-)
YANGON - MANDALAY Unsere erste Reise innerhalb des Landes sollte gegen 20h losgehen, mit dem Taxi vom Hotel in Yangon zur Busstation (ca. 1 Stunde, 12$), pünktlich um 21.30 Uhr ist der VIP Nachtbus dann abgefahren. Wir haben noch schnell in eine der hinteren Reihen gewechselt, da die Beinfreiheit in der ersten doch stark eingeschränkt war. Es gab Wasser, Kopfkissen und Decke an jedem Platz, die eiskalte Klimaanlage machte das auch dringend nötig. Die Busbegleiterin teilte kurz nach 22h Kaffee und süße Stückchen aus, dann haben wir versucht mit Augenmaske und Ohrenstöpsel die laufenden Musikvideos auszublenden. Hat auch sehr gut funktioniert bis wir um kurz nach Mitternacht geweckt und rausgeworfen wurden zur Zwangspause. Essen und Klo nach Wahl, seine Tasche kann man beruhigt im Bus lassen, der wird nämlich abgeschlossen wenn alle draußen sind.

Pick-Up in Mandalay - "Bus" wie er auch nach Pyin Oo Lwin fährt
MANDALAY - PYIN OO LWIN Pünktlich um 6 Uhr morgens waren wir offensichtlich in Mandalay, alles noch dunkel, nur ein paar Motorradtaxis. Wir haben dann erklärt, dass wir nach Pyin Oo Lwin wollen und nicht mit dem Motorrad fahren wollen. Also hat man uns zu einem Auto gebracht, das uns für saftige 7.000 Kyat zum Bus nach Pyin Oo Lwin bringt, der kostet dann auch nur 2.000 Kyat pro Kopf - war aber kein klassischer Bus, sondern ein Pick-Up. Die zwei Plätze neben dem Fahrer waren vergeben, also durften wir auf den Klappbänken der Ladefläche Platz nehmen, unsere Rucksäcke kamen aufs Dach. Nach einer kurzen Runde waren wir wieder am Ausgangspunkt angekommen, der Junge der hinten am Auto hing wie bei der deutschen Müllabfuhr, versuchte schreiend noch mehr Leute zusammenbekommen bevor wir endlich die Stadt verlassen konnten. Wir hatten inzwischen jeder mindestens 4 Schichten Kleidung am Leib, aber es war trotzdem sehr kalt, der Fahrtwind pfiff uns nur so um die Ohren.

Yangon - Die größte Pagode, der Besuch bei den Nonnen und das Stadtzentrum

Chinte (halb Löwe, halb Drach) vor der Shwedagon Paya (rechts)
NÖRDLICHES YANGON Es gibt unzählige Pagoden in Myanmar (der burmesische Wort dafür ist Paya), doch die wichtigste und größte dieser glockenartigen Türme steht in Yangon: 'Shwedagon Paya'. Jeder Buddhist des Landes hofft diesen heiligen Ort mindestens einmal im Leben zu besuchen, jeder Tourist in Myanmar tut es auch. Die 5$ Eintritt gehen an die umstrittene Regierung, welche man eigentlich nicht unterstützen möchte, doch wenn man sich dafür entschieden hat das Land zu besuchen, lässt sich das an manchen Stellen nicht vermeiden. Wir machen uns auf zum Sonnenuntergang dort. Der Taxifahrer setzt uns vor der benachbarten 'Maha Wizaya Paya' ab, was wir aber erst später bemerken. Also gehen wir dort die Treppe hoch, zwischen den beiden Chinthe (wachende Tiere, halb Löwe, halb Drache) am Eingang hindurch. Eintritt will hier niemand von uns, eine Runde (Achtung: immer links herum bei buddhistischen Tempeln) und dann weiter zur goldenen Shwedagon Paya bevor die Sonne weg ist. Und hier ist ordentlich was los, Touristen und Einheimische mischen sich mit jeder Menge Mönche. Es wird gebetet und gesungen, fotografiert und gefilmt. Und ja, auch das Leben der Mönche hat sich mit Smartphones und iPad verändert.

Chaukhtatgyi Paya - der monströse liegende Buddha
Nachdem wir das offizielle Highlight hinter uns hatten, geht es am nächsten Tag zur Chaukhtatgyi Paya - einem monströsen liegenden Buddha unter einem riesigen roten Wellblechdach. Kein Eintritt und kaum Touristen, umgeben von vielen kleinen Häusern bei denen die Kleider der Mönche zum trocknen draußen hängen. Doch noch spannender wurde es auf der anderen Straßenseite, vorbei an den Drachenlöwen (Chinte) waren wir noch nicht die Treppe oben, da wurden wir schon gefragt wo wir herkommen. Das Gespräch entwickelte sich schnell weiter und der junge Mann erzählte uns, dass er seit einem Jahr hier im Kloster (Monastry) lebt und noch zwei weitere Jahre braucht um Mönch zu werden. Während wir die 2$ Eintritt zahlen um die Ngahtatgyi Paya zu betreten, wartet er schon vor dem riesigen sitzenden Buddha - wohl einer der beeindruckendsten im südlichen Myanmar. Er führ uns herum, erklärt uns einige Rituale und unsere Sternzeichen: Drache und Meerschweinchen (wer uns kennt darf raten wer was ist ;-)).

Im Kloster - zu Besuch bei Nonnen und Waisenkindern
Anschließend zeigt er uns die Wohnanlagen des Klosters in der einige hundert Mönche wohnen, aber nur ca. 50 Nonnen. Er bringt uns zu einem der Frauenkomplexe, wo man uns schnell hereinbittet. Tagsüber sei Männerbesuch erlaubt, man stellt uns die Älteste vor und wir setzten uns vor ihr auf eine eilig herbeigetragene Matte auf dem Boden. Schnell steht auch Tee, Bananen und etwas wie selbstgemachte Karamellbonbons bereit, dann kommt auch noch Reis mit einer braunen süßlichen Soße nach - aus dieser seien auch die Bonbons gemacht. Essen müssen wir alleine, denn die Essenszeit der Mönche ist schon vorbei. Es gibt nach dem Aufstehen um 4 Uhr morgens nur zwei Mahlzeiten: Frühstück und von 11-12 Uhr Mittagessen. Sonst wird studiert, gesungen, gebetet oder eingesammelt. Die Mönche leben von Spenden die entweder vorbeigebracht werden oder ihnen mitgegeben werden, wenn sie mit ihren Schüsseln durch die Straßen gehen. Geld und auch Essen, einen Garten hat man hier auch nicht. Dann klingelt das Handy der Ältesten, die moderne Kommunikation hat auch hier Einzug gehalten - und das wo man in dem Raum wo geschlafen wird noch nicht einmal Fenster hat, sondern nur die Plastikplane zuzieht. Alle schlafen in einem großen Raum, auch die Waisenkinder die hier aufwachsen.

Yangon - Die Teehauskultur, das leckere Essen und die schlechte Hotelsituation

YANGON ESSEN Yangon ist bekannt für seine Teehäuser. Wir machten uns also auf ein solches zu erleben, in der 37sten Straße des britischen Schachbrettmusters, Hausnummer 81, besuchten wir das Teehaus namens 'Shwe We Htun'. Man hat inzwischen (aufgrund der Empfehlungen der Reiseführer nehme ich an) ein kleines Plastiktransparent mit dem Namen und der Hausnummer angebracht, das ist alles was man als Ausländer lesen kann. Also bestellen wir zwei Tees und per Fingerzeig Snacks wie sie auf den Tischen der einheimischen Gäste stehen. Zu unserer Verwunderung nimmt der Junge (die Kellner sind alles Kinder) die kleinen Teller direkt von deren Tisch, wir winken dankend ab.
Danuphyu Daw Saw Yee Myanmar Restaurant - Kellner in Longis
Er bringt uns neue aus der Küche. Als wir nachbestellen nimmt er einen Teller mit den frittierten Dreiecken vom inzwischen leeren Tisch gegenüber, ein Einheimischer vom Nachbartisch klärt uns auf: Die Snacks stehen auf den Tischen, man zahlt nicht pro Teller sondern pro gegessenem Stück. Eine Kanne Tee und kleine Becher stehen auch auf jedem Tisch, aber wir haben ja bestellt und inzwischen unsere Tassen bekommen - darin leckerer Tee mit Milch. Am Ende zahlen wir 1.700 Kyat zu zweit, ein sehr authentisches Schnäppchen. Den großen Hunger stillen wir später ebenfalls landestypisch, in einem Restaurant einige Straßen westlich der Sule Paya, mit einem unaussprechlichen Namen: Danuphyu Daw Saw Yee Myanma (175/177 29th St). Wir bestellen auch hier per Finger, diesmal vom Buffet, vorher gibt es aber Erklärung in englisch: Pork, Chicken, Beef...
Typisches Myanmar Menü - Suppe, Curry, Reis, Gemüse, Salat
Wir entscheiden uns für Ente und Fisch, dazu zweimal Gemüse und wegen der Kombination aus Hunger und Neugierde noch eine Mais-Beilage extra. Dann wird aufgefahren und unsere fünf Teller verdoppeln sich plötzlich, es gibt noch einen Teller Salat dazu, jeweils einen Reis sowie eine Suppe mit Gemüse. Zusammen mit den Getränken zahlen wir am Ende knapp 7.000 Kyat. Am nächsten Tag kommen wir wieder, diesmal bestellen wir nur je ein Curry und zusammen eine Beilage - den Mais gibt es heute leider nicht, trotzdem sind wir satt und glücklich.

Myanmar (Burma) - Das Land, die rot spuckenden Männer und der Tourismus

Über Myanmar (Burma) sollte man einiges wissen bevor man eine Reise hierher antritt.  

Die neue Flagge von Myanmar existiert erst seit 2010
DAS LAND Es ist eines der ärmsten Länder der Welt und wurde bis vor kurzem durch eine brutale Militärherrschaft geprägt. Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi stand bis 2010 unter Hausarrest und wurde dann bei den ersten Wahlen seit 20 Jahren ins Parlament gewählt - dennoch regiert weiterhin die Partei der Militärs und es gibt noch viele politische Gefangene. Korruption und Zensur sind schlimmer als in den meisten Ländern der Welt und Menschenrechte werden wenig geachtet, daher gibt es von EU und USA auch Sanktionen gegen das Land. Das frühere Burma liegt zwischen Indien, China und Thailand, eine Einreise ist jedoch nicht über Land, sondern nur per Flugzeug und mit vorherigem Visum (von der Botschaft in Berlin) möglich. Die größte Stadt Yangon hieß früher Rangun und war bis 2006 die Hauptstadt, ist jedoch weiterhin wirtschaftlicher Mittelpunkt und mit ca. 4 Mio Einwohner die größte Stadt in Myanmar - oder Burma wie es als britische Kolonie noch hieß.

Eine Blumenverkäuferin mit typischer Schminke aus Tanaka
DIE MENSCHEN Die Menschen tragen hier Röcke, nicht nur Frauen, sondern mehrheitlich auch die Männer. Die sogenannten Longyis sind 2x1 Meter breite Tücher, handgewebt aus Wolle, Seide oder Baumwolle, mit verschiedenen Mustern je nach Geschlecht und Region. Diese werden um die Hüfte gelegt und vorne zusammengeknotet, besonders Männer scheinen den Rock zwischendurch gerne mal neu aufzuziehen und zuzuknoten. Ich glaube Unterwäsche trägt man darunter nicht, bestätigt wurde mir das aber noch nicht. Schuhe trägt niemand, sondern FlipFlops und ähnliche Sandalen. Ich habe in vier Tagen tatsächlich nur einen (!) Mann in Uniform mit geschlossenen Schuhen gesehen. Also habe ich mich versucht anzupassen - mit Sandalen. Ist auch einfacher auszuziehen, denn in die buddhistischen Tempel und Pagoden, sowie traditionell auch Wohnungen (und damit z.B. auch einige kleine Hostels) geht es nur barfuß. Eine weitere Eigenart die es zu erwähnen gilt betrifft hauptsächlich Männer. Wenn man jemanden anspricht und dieser den Mund aufmacht, kommt unmittelbar die rote Soße zum Vorschein die alle hier kauen und dann in hohem Bogen auf die Straße spucken. Die Stadt ist daher übersät von roten Flecken, soll wohl gegen Karies o.ä. helfen, macht auf Dauer aber auch die Zähne schwarz. Die Frucht der Betelnusspalme wird dabei zerkrümelt und auf Palmblättern mit Tabak, Kalk oder Anis vermischt und gekaut. Nicht weniger auffällig, aber wesentlich angenehmer anzusehen, ist die ungewöhnliche, sehr praktische Schminke der Frauen. Eine orange-bräunliche Paste namens Tanaka (pulverisiertes Sandelholz angerührt mit Wasser) wird großflächig aufgetragen zur Kühlung der Haut und zum Sonnenschutz.